Schweizer

Schweizer
Alpenindianer (derb); Eidgenosse

* * *

1Schwei|zer ['ʃvai̮ts̮ɐ] <Adj.; nicht flektierbar:
die Schweiz und ihre Bevölkerung betreffend:
die Schweizer Alpen; Schweizer Käse; in Schweizer Franken zahlen.
  2Schweizer ['ʃvai̮ts̮ɐ], der; -s, -, Schwei|ze|rin ['ʃvai̮ts̮ərɪn], die; -, -nen:
Angehörige[r] des schweizerischen Volks:
er ist Schweizer; er ist mit einer Schweizerin verheiratet; die Schweizer sagen statt »Bahnsteig« »Perron«.

* * *

Schwei|zer 〈m. 3
1. Einwohner der Schweiz
2. ausgebildeter Melker, Pfleger der Rinder auf Bauernhöfen
3. Türhüter, Aufseher in kathol. Kirchen
4. Mitglied der päpstl. Garde
● \Schweizer Käse urspr. in der Schweiz hergestellter Hartkäse mit Löchern

* * *

1Schwei|zer, der; -s, -:
1. Ew.
2. [diese Fachkräfte kamen urspr. aus der Schweiz] (Landwirtsch.) ausgebildeter Melker:
als S. arbeiten.
3. [nach der Ähnlichkeit der Kleidung mit der des 1Schweizers (4)] (landsch.) (in katholischen Kirchen) Küster.
4. [zu: Schweizergarde] Angehöriger der päpstlichen Garde.
5. Kurzf. von Schweizer Käse.
2Schwei|zer <indekl. Adj.>:
zu Schweiz (1).

* * *

I
Schweizer,
 
die Bewohner der Schweiz; Personen, die durch Abstammung oder Einbürgerung die schweizerische Staatsbürgerschaft besitzen. Das Einbürgerungsverfahren erfolgt nach den Vorschriften des eidgenössischen Bürgerrechtsgesetzes und aufgrund der Zustimmung der kantonalen Einwanderungsbehörde durch eine Gemeinde, wodurch das Kantonsrecht und das Schweizer Bürgerrecht erworben wird.
 
Entsprechend der ethnisch differenzierten Volksteile (deutsch-, französisch-, italienisch- und bündnerromanischsprachige Bevölkerung) und der Souveränität der Kantone hat sich ein ausgeprägtes Regionalbewusstsein entwickelt, das an der Vielfältigkeit der schweizerischen Volkskultur mitgewirkt hat; sie erscheint besonders an alpiner (Hirten-)Kultur und eines tradierten Wehrmythos orientiert. Sonderheiten zeigen sich v. a. im Brauchtum: Basler Fasnacht, Zürcher Sechseläuten, Glarner Fridolinsfeuer (6. 3.), Genfer »Feuillu« (Laubgestalten) am 1. Maisonntag, Walliser Johannisfeuer, romanisch- und italienisch-bündnerische »Chalandamarz« (1. 3.; Engadin) u. a., aber auch »Schlachtjahrzeiten«, Schützenfeste, Nationalfeier (Bundesfeier; am 1. 8.) und die Landsgemeinde. Als nationale Sportarten gelten u. a. Hornussen, Schwingen und Steinstoßen (Unspunnenfest).
 
Die Bauernhäuser des Jura, des Mittellandes und des Engadins sind Mehrzweckbauten (Wohnteil, Tenne, Stall und Speicherräume unter einem Dach), während in den voralpinen Viehzuchtgebieten Wohnhaus und Stallungen meistens getrennt sind. Die inneralpinen und tessinischen Täler mit alter Selbstversorgungswirtschaft (Ackerbau, Viehzucht) weisen eine Streulage der Wirtschaftsgebäude auf. Die repräsentativsten Bauernhäuser finden sich im Berner Mittelland und im Emmental (Fachwerk- oder Ständerbau); in den nur im Sommer besiedelten Alpen gibt es die altertümlichsten Gebäude. Im nordalpinen Raum ist der Blockbau durchgehend vertreten. In den inneralpinen Tälern zwischen der südlichen Zone des Steinbaus (traditionell im W - Jura, Waadt, Genf - und im südlichen Tessin) und der nördlichen des Holzbaus ist ein Haustyp weit verbreitet, bei dem die bergseitige Küche aus Stein und die talseitige Wohnstube aus Blockwerk besteht (»Gotthardhaus«). - In neuerer Zeit wurden Schau- und Festbräuche aus vorindustrieller Zeit wieder belebt.- Die Volkskunst erzeugt Holzschnitzereien (Berner Oberland), Stickerei (Unterengadin), Bauernmalerei (Toggenburg) und Handweberei (Münstertal).
 
II
Schweizer,
 
1) Eduard, schweizerischer evangelischer Theologe, * Basel 18. 4. 1913; wurde 1946 Professor in Mainz, 1949 in Bonn und Zürich (1979 emeritiert); zahlreiche Gastprofessuren. Schwerpunkte seiner Arbeiten bilden die neutestamentliche Ekklesiologie, die Christologie, die synoptischen Evangelien und die Geschichte von Begriffen und Vorstellungen des Neuen Testaments.
 
Werke: Ego eimi (1939, Dissertation); Erniedrigung und Erhöhung bei Jesus und seinen Nachfolgern (1955); Gemeinde und Gemeindeordnung im Neuen Testament (1959); Jesus Christus im vielfältigen Zeugnis des Neuen Testaments (1968); Neues Testament und Christologie im Werden (1982); Theologische Einleitung in das Neue Testament (1989); Jesus the parable of God (1994; deutsch Jesus, das Gleichnis Gottes).
 
Übersetzungen und Kommentare: Das Evangelium nach Matthäus (1973); Das Evangelium nach Lukas (1982).
 
 
W. Kramer: E. S. - Vielfalt u. Einheit neutestamentl. Theologie, in: Gegen die Gottvergessenheit, hg. v. S. Leimgruber (Basel 1990).
 
 2) Otto Ernst, Architekt, * Schramberg 27. 4. 1890, ✝ Baden-Baden 14. 11. 1965; war 1930-60 Professor an der TH Karlsruhe, schuf mit dem Stadion in Wien (1930-32) einen vorbildlichen modernen Stadionbau.

* * *

1Schwei|zer, der; -s, - [2: diese Fachkräfte kamen urspr. aus der Schweiz; 3: nach der Ähnlichkeit der Kleidung mit der des 1Schweizers (4); 4: zu: Schweizergarde = aus Schweizer Soldaten bestehende päpstliche Leibgarde]: 1. Ew. 2. (Landw.) ausgebildeter Melker: als S. arbeiten. 3. (landsch.) (in katholischen Kirchen) Küster. 4. Angehöriger der päpstlichen Garde. 5. kurz für Schweizer Käse.
————————
2Schwei|zer <indekl. Adj.>: zu ↑Schweiz (1).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schweizer(in) — Schweizer(in) …   Deutsch Wörterbuch

  • Schweizer — ist die Bezeichnung für die Staatsbürger des mitteleuropäischen Staates Schweiz. Ein Schweizer besitzt das Schweizer Bürgerrecht und das Bürgerrecht zumindest einer Gemeinde, seinem Heimatort. Ende Dezember 2007 lebten etwa 6,66 Mio. Menschen mit …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizer — (plural Schweizer) is a German word meaning of Swiss origin . It may refer to: * Swiss (people) * Schweizer Aircraft Corporation, primarily known as a producer of sailplanes and helicopters, owned by Sikorsky Aircraft since 2004 * Schweizer… …   Wikipedia

  • Schweizer X-26 — Frigate …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizer [1] — Schweizer (Schweizergarden, Schweizerregimenter), die ehemals in fremden Diensten stehenden Truppen aus geworbenen Schweizern. Seit den Schweizer Freiheitskriegen waren die S. als Söldner sehr gesucht und die Abenteurersucht des einzelnen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schweizer [2] — Schweizer, Alex., reform. Theolog, geb. 14. März 1808 zu Murten, seit 1835 Prof. (1844 71 zugleich Pfarrer am Großmünster) zu Zürich, gest. das. 3. Juli 1888. Hauptwerke: »Glaubenslehre der reform. Kirche« (2 Bde., 1844 77), »Die prot.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schweizer — Sm per. Wortschatz fach. (14. Jh.), spmhd. swīzer Onomastische Bildung. Wird außer der Bezeichnung für die Einwohner der Schweiz auch für verschiedene Berufe, für die die Schweizer bekannt waren, verwendet: Türhüter (beim Papst) (16. Jh.),… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schweizer — [Network (Rating 5600 9600)] Auch: • schweizerischer • schweizerische • schweizerisches • Schweizerin Bsp.: • Ich mag die Schweizer Alpen …   Deutsch Wörterbuch

  • Schweizer [1] — Schweizer, 1) eine aus der Schweiz gebürtige Person; 2) (Litgesch.), so v.w. Schweizerische Schule; 3) Partei der Taufgesinnten; 4) Miethstruppen, welche vorzüglich aus geborenen Schweizern bestehen. Bes. hielt Frankreich solche Miethstruppen, u …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schweizer [2] — Schweizer, 1) Johann Friedrich, s. Helvetius 1). 2) Anton, geb. 1737 in Koburg; Tonkünstler u. Componist; seine Bildung erhielt er theils von Kleinknecht in Baireuth, theils erwarb er sie sich in Italien; er st. 1787 in Gotha als Kapellmeister u …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schweizer [2] — Schweizer, 1) Alexander, reform. Theolog, geb. 14. März 1808 in Murten, gest. 3. Juli 1888 in Zürich, wo er seit 1835 Professor der praktischen Theologie, Mitglied des Kirchen und Erziehungsrats und des Großen Rats, sowie 1844 Pfarrer an der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”